Erst vor wenigen Jahren mussten sich die Heimkino-Fans mit dem Gedanken anfreunden, dass die klassische VHS-Videocassette ein Auslaufmodell ist. Mit der Erweiterung des Speicherplatzes der herkömmlichen CD auf bis dato sagenhafte 4,7 GB waren die Möglichkeiten einer digitalen Archivierung der heimischen Kinosammlung geschaffen. Und kaum haben sich die Cineasten darauf eingestellt, lassen Begriffe wie HD-DVD oder Blu-ray befürchten, dass nun alles nochmal von vorne losgeht. Ob das so ist und was sich dahinter verbirgt soll hier kurz beleuchtet werden.
Bei der handelsüblichen DVD werden die Informationen des Films mit Hilfe eines Laserstrahls auf die silberne Scheibe geschrieben. Daher spricht man auch von einem optischen Laufwerk. Da die Informationen wegen des erhöhten Platzbedarfs dichter beieinander liegen als auf einer CD, sind zur Wiedergabe einer DVD auch andere Laufwerke notwendig. Hinsichtlich der Lese- und Scheib-Optionen unterscheidet man zwischen einer einfachen handelsüblichen DVD, einer einmal beschreibbaren Scheibe, einer mehrmals beschreibbaren DVD und vielen anderen. Auch bei der Kapazität gibt es verschiedene Modelle. Der Standard liegt bei 4,7 GB, denkbar sind aber auch DVDs mit 8,5 GB und 9,4 GB, die Grenze des technisch machbaren liegt derzeit bei 17 GB.
Mit dem Aufkommen des hochauflösenden Fernsehformats HDTV änderten sich auch die Anforderungen an die DVDs erneut. Wie immer bei neuen Technologien in der Unterhaltungselektronik, so forschten die Hersteller auch diesmal mit verschiedenen Formaten, Möglichkeiten und in alle Richtungen. Eine mögliche neue Technik, die in diesem Zusammenhang im Jahre 2005 vorgestellt wurde nannte sich HD-DVD. Entwickelt wurde das Speichermedium von einem Konsortium aus mehreren namhaften Konzernen der Unterhaltungs- und Computerindustrie. Die technisch machbare Speicherkapazität für die hochauflösenden Filme wurde erhöht, indem man (im Prinzip) drei Datenschichten einer DVD (die so genannten Layer) übereinander legte. Die HD-DVD musste sich darauf hin gegen andere mögliche Formate der Zukunft behaupten und verlor 2008 das Rennen unwiderruflich gegen die Blu-ray Disc. Ähnlich wie bei der DVD gibt es die Blu-ray Disc auch in einfachen bzw. einmal oder mehrmals beschreibbaren Varianten. Allerdings ist die Kapazität einer solchen Scheibe mit 50 GB wesentlich höher und ermöglicht so auch das Speichern hochauflösender Filme, die mindestens 25 GB benötigen.
Auch die Blu-ray Disc gehört zu den optischen Speichermedien, die Informationen werden also auch hier mit Hilfe eines Laserstrahls in die hauchdünne Speicherschicht geschrieben bzw. von dort gelesen. Allerdings hat der Laserstrahl hier einen wesentlich geringeren Abstand zur Trägerschicht sowie eine geringere Wellenlänge, was den Strahl bläulich erscheinen lässt.
Die Blu-ray Disc hat also den so genannten „Formatkrieg“ binnen weniger Jahre gewonnen und ist das derzeit verbreitetste Medium für Filme in HD. Wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen hat aber auch die Tatsache, dass sich nach dem Ende der HD-DVD alle großen Filmstudios für die Blu-ray Disc eingesetzt und ihre Videos auch als Blu-ray angeboten haben.
Als Nachfolger der Blu-ray Disc werden Technologien wie die Holographic Versatile Disc (HVD, zwei Laser, bis 4 TB), die TeraDisc (bis 100 Schichten, 1 TB) oder auch die Multiplexed Optical Data Storage (MODS, 250 GB) erprobt, Favoriten sind aber noch nicht auszumachen.
Weitere Tipps und Informationen über unser Artikelverzeichnis gibt es hier. Die Sitemap listet alle Artikel im 0AM.de Artikelverzeichnis.
Im 0AM.de Artikelverzeichnis werden interessante Projekte im Rahmen eines Artikels vorgestellt, wie hier der Artikel über
`Die Blu-ray Disc, die HD-DVD und die normale DVD`, auch Sie können hier Autor werden und einen Artikel veröffentlichen lassen.