So lange wie möglich zu Hause bleiben !- Das wünschen sich die meisten älteren und pflegebedürftigen Menschen. Und Ihnen als Angehörigen liegt es am Herzen, diesen Wunsch möglichst zufrieden zu stellen. Altenpflegebedürftigkeit bedeutet immer ein Wandel im Leben der Betroffenen und deren Angehörigen: Neue Verantwortlichkeiten werden von Angehörigen übernommen, neue Fertigkeiten müssen erlernt werden, der Alltag verändert sich für alle Beteiligten. Was Sie- als Angehörige oder als Altenpflegebedürftige- in jedem Fall brauchen, sind: umfassende Information und Beratung! Diese Checkliste zeigt ihnen, was sie tun müssen, wen Sie fragen können und wonach Sie fragen müssen. Denn: Je besser Sie informiert und beraten sind, umso leichter fällt es Ihnen, den Altenpflegealltag und auch Ihren eigenen Alltag zu organisieren. Falls sie berufstätig sind, können sie sich bis zu zehn Tage von der Arbeit freistellen lassen, um alles Nötige für die Altenpflege in die Wege zu leiten. Was ist zu tun im „ Fall des Falles“? Keine Angst, sie brauchen nicht alles auf einmal zu tun; gehen Sie Schritt für Schritt in Ruhe vor.
12) 1. Kontakt aufnehmen! Zur örtlichen Pflegeberatungsstelle bzw. zum Pflegestützpunkt oder bei Krankenhausaufenthalt auch Krankenhaussozialdienst. Ihre Stadtverwaltung oder die Landesstelle Altenpflegende Angehörige geben Ihnen Auskunft über die zuständigen Pflegeberatungsstellen/Pflegestützpunkte. Lassen Sie sich beraten!
2. Antrag stellen auf Pflegeeinstufung bei der Pflegekasse( Leistungsbeginn ab Antragstellung)! Das Antragsformular fordern Sie telefonisch bei der Pflegekasse an.
3. Antrag beim Sozialamt, falls erforderlich. Eine vorsorgliche telefonische Antragstellung ist möglich, dann gehen Ihnen keine Leistungen verloren. Maßgeblich für den Leistungsbeginn ist der Tag der Antragstellung.
4. Vorbereitung auf MDK- Begutachtung! Pflegetagebuch führen! Bei der Begutachtung dürfen weitere Angehörige anwesend sein. Pflegetagebücher erhalten Sie z. B. von der Pflegekasse oder von der Verbraucherzentrale.
5. Einen Pflegekurs besuchen. Kostenlos! Pflegekassen und Pflegedienste bieten Pflegekurse an. Schulungen zu Hause sind auch möglich.
13) 6. Nach erfolgter Einstufung durch die Pflegekasse( auch bei Ablehnung einer Pflegestufe) das Pflegegutachten schicken lassen. Sorgfältig prüfen, ggf. erläutern lassen. Pflegeberatungsstellen/Pflegestützpunkte helfen Ihnen bei der Prüfung des Pflegegutachtens.
7. Prüfen, ob die Voraussetzung für einen Schwerbehindertenausweis gegeben ist. Ihre Stadtverwaltung informiert darüber. Ein Schwerbehindertetenausweis bringt unter Umständen Vergünstigungen bei den GEZ- Gebühren oder steuerliche Erleichterungen.
8. Vereinbarkeitvon Berufstätigkeit und Altenpflege prüfen. Die Möglichkeit einer gesetzlichen Pflegezeit erfragen! Gespräch mit Arbeitgeber über flexiblere Arbeitszeiten führen. Seit Juli 2008 haben sie als Berufstätiger die Möglichkeit, bis zu sechs Monate Pflegezeit zu nehmen, wenn Ihre Firma mehr als 15 Angestellte hat. Lassen Sie sich beraten!
9. Vor evtl. Berufsaufgabe Gespräch mit der Agentur für Arbeit führen. Evtl. freiwillige Weiterversicherung in der Arbeitslosenversicherung auf eigene Kosten prüfen. Die Berufstätigkeit auf keinen Fall ohne Beratung aufgeben!
14) 10. Bei einer Berufstätigkeit von 30 Stunden oder weniger pro Woche und mehr als 14 Stunden wöchentlicher Altenpflege besteht Rentenversicherungspflicht der Hauptpflegeperson! Antrag bei der Pflegekasse stellen! Regelmäßig prüfen, ob 14 Stunden Pflegeaufwand erreicht sind.
11. Bei Berufsaufgabe Weiterversicherung in der Krankenkasse prüfen. Falls keine Versicherung über den Ehepartner möglich ist und kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht, freiwillige Weiterversicherung auf eigene Kosten.
12. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung(falls gewünscht) besprechen. Lassen Sie sich beraten, z. B. von einen örtlichen Betreuungsverein!
Klare Absprachen sind hilfreich! Nach Informationssammlung und Beratung gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen und allen beteiligten Angehörigen entscheiden, wie die Altenpflege zu Hause persönlichen Wünschen gerecht wird und von allen gemeinsam gestaltet werden kann.
Organisieren Sie die Altenpflege zu Hause unter Beteiligung der gesamten Familie. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Angehörigen zu pflegen- sowohl in seiner eigenen Wohnung als auch bei Ihnen zu Hause.
Alternativ ist eine Tages- oder Nachtpflege möglich- etwa wenn die Angehörigen arbeiten müssen oder die Altenpflege überNacht in professionelle Hände legen möchten. Viele Angehörigen sehen es als persönliche Schwäche, wenn sie professionelle Haushaltshilfe aus Polen brauchen. Doch das ist ein Fehler, sagt Mücke. Ein häufiges Problem sei, dass die Pflegenden sich zwar einen Ausflug oder Kurzurlaub vornehmen, ihn aber immer weiter vor sich herschieben. Mücke empfiehlt pflegenden Angehörigen, regelmäßige Auszeiten fest einzuplanen. Sie sind nicht nur für den Pflegenden wichtig- indirekt helfen sie auch dem betreuten Angehörigen. Wer sich gestresst und überlastet fühlt, ist unausgeglichen, unzufrieden und reagiert schnell aggressiv, sagt die Pflegeexpertin. Das bestätigt auch die TK- Studie: Jeder dritte Altenpflegende gab darin an, sich ständig nervös und gereizt zu fühlen. Für eine gewisse Zeit können sie das vielleicht noch unterdrücken. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sie einfach nicht mehr können, so Mücke. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sei es wichtig, sich rechtzeitig Haushaltshilfe aus Polen zu holen. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen hilft vielen pflegenden Angehörigen.
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