Stellen Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften wirklich eine Gefahr für die Deutsche Wirtschaft da ? Oder sind die sogenannten radikal Konsolidierer eher positiv zu sehen ? Eine kurze Beschreibung neuer Investment Gesellschaften.
Hedgefonds – Globale „Heuschrecken“ ? Spätestens nach der öffentlichen Kritik, vom damaligen SPD Vorsitzenden und heutigen Arbeitsminister Franz Müntefering an, „anonymen Investoren“ welche später als Heuschreckendebatte bekannt werden sollte, stehen gerade in Deutschland Private-Equity-Gesellschaften und Hedgefonds unter argwöhnischer Beobachtung eines breit gefächerten Publikums. Schon früh nach der legendären Müntefering Rede, griffen unterschiedlichste Medienformate das Thema auf, teilweise eher auf schnelle Publicity als auf grundlegende Recherchen bedacht. Das negative Bild das mit Private-Equity-Gesellschaften und Hedgefonds assoziiert wird, begründet sich meist damit, dass Gesellschaften die von Private-Equity-Gesellschaften durch leveraged buyouts übernommen wurden, enorme Gewinnmargen erreichen müssen welche dann zu Teilen durch Entlassungen von Mitarbeitern oder Produktionsverlagerungen realisiert werden. Da viele Private-Equity-Gesellschaften nicht über das nötige Eigenkapital verfügen um eine große Übernahme zu finanzieren, leihen sich diese das nötige Kapital. Als Sicherung fungiert dabei das zu übernehmende Unternehmen selbst, welches durch den eigenen Cash Flow auch die Finanzierung der Übernahme sicherstellen muss. Auf Grund dieser Form der Übernahme, kann es dann zum Effekt kommen das ein gesundes Unternehmen plötzlich enorme Schulden zu tilgen hat und sich die wirtschaftliche Position scheinbar verschlechtert. Oft werden Kündigungen und weitere rationalisierungs- Maßnahmen aufgrund dieser neuen schlechteren Businesssituation durchgesetzt. Bei einer Übernahme eines Unternehmens durch Private-Equity-Gesellschaften oder Hedgefonds ist positiv zu sehen, dass bei den übernommenen Unternehmen oft bereits in kürzester Zeit hohe Produktivitätszuwächse und ein ansteigender Cashflow realisiert werden. Kritiker äußern jedoch Bedenken am vorgehen einiger Private-Equity-Gesellschaften, deren Ziel ausschließlich darin besteht kurzfristig den Cashflow zu steigern und kein Interesse an der nachhaltigen Entwicklung des übernommenen Unternehmens zeigen. Dient die Übernahme nicht nur kurzfristigen Renditezielen, so gelingt nach Meinung von Volkswirtschaftlern den übernommenen Unternehmen oft eine längerfristige überdurchschnittliche Performance. Neben den Bedenken die Hauptsächlich bei leveraged buyouts von Seiten der Arbeitnehmer geäußert werden, kommt es in letzter Zeit zu Warnungen vor der Übernahme von Unternehmen durch Staatsfonds oder andere von Staaten kontrollierten Anlagegesellschaften. Im besonderen Fokus stehen dabei Unternehmen die im Rüstungs- bzw. Hochtechnologiesektor tätig sind.