Ist ein kostenloses Girokonto wirklich gebührenfrei?
Der weltweit schärfer werdende Wettbewerb geht auch am Finanzdienstleistungsbereich nicht vorbei. Geldinstitute sind gezwungen, durch Marketing-Maßnahmen neue Kunden zu gewinnen und das Wohlwollen der bestehenden Kundschaft zu fördern.
In Zeiten, in denen die Verbraucher im Alltag jeden Cent zweimal umdrehen, ist deshalb ein kostenloses Girokonto (kostenloses Girokonto = gebührenfrei durch Gehaltseingang), also ein Produkt, dass jeder Verbraucher benötigt, auf den ersten Blick ein lukratives Angebot. Solche Konten gibt es in Deutschland, Österreich und den meisten anderen europäischen Ländern.
Ein interessierter Kunde sollte jedoch vorher gründlich prüfen, ob sich das Angebot wirklich auf das komplette Leistungsspektrum eines Girokontos erstreckt. Gilt das Angebot nur für die online-Bedienung des Kontos oder darf er Zahlungsvorgänge auch in einer Filiale vor Ort in Auftrag geben? Wieviele Überweisungen pro Monat, wieviele Daueraufträge dürfen kostenfrei getätigt werden? Sind im Angebotspaket eine EC-Karte, die jeder Kunde benötigt, oder gar eine Kreditkarte mit enthalten oder werden dafür zusätzliche Gebühren berechnet?
Oft knüpfen Geldinstitute an ein kostenloses Girokonto-Angebot auch Einkommensbedingungen, beispielsweise einen regelmäßigen Eingang von mindestens 1200 Euro pro Monat. Da ein lebenslanges Arbeitsverhältnis (und damit konstantes Einkommen) jedoch eher die Ausnahme als die Regel ist, fallen unter Umständen schneller Gebühren an als geplant.
Noch wichtiger ist die Frage, ob das Geldinstitut ein umfassendes Geldautomatennetz anbieten kann. Muss der Kunde bei jeder Geldentnahme eine Gebühr bezahlen, wird das kostenlose Konto schnell zu einer Kostenfalle.
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