Wie entsteht ein Piercing?

Um ein Piercing an einer beliebigen Körperstelle anzubringen, muss die betreffende Stelle zunächst gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um spätere Entzündungen zu vermeiden. Dann markiert der Piercer mit einem herkömmlichen Stift die beiden Punkte, an denen das Piercing eingesetzt werden soll. Diese Punkte werden mit einer speziellen kleinen Zange festgeklemmt. Die Zange verfügt über zwei Hohlräume, durch die die Piercingnadel später geführt werden kann, um exakt die Stelle zu treffen, die vorgezeichnet worden ist. Die Das Piercing wird oftmals mit einer so genannten Venenverweilkanüle gestochen, welche von einem Plastik- oder Teflonmantel umgeben ist. Die Piercingnadel wird nach dem Stechen wieder herausgezogen, so dass nur noch der Plastik- bzw. Teflonüberzug in den Stichstellen bleibt. Durch diesen Kanal kann das endgültige Piercing problemlos eingeführt werden. Ein Ohren- oder Nasenpiercing wird häufig mit einer so genannten Ohrlochpistole geschossen. Der Nachteil an dieser Methode ist, dass durch das Schießen Gewebe einreißen kann oder ein Stück Knorpel splittert. Auch die Sterilisation der Pistole kann nicht so gründlich erfolgen wie bei Kanülen. Die mit Ohrlochpistolen verwendbaren Schmuckteile sind oftmals für ein erstes Tragen des Piercings ungeeignet, Entzündungen und Komplikationen sind daher keine Seltenheit. Viel besser ist daher der „Dermal Punch“. Hierbei stanzt man mit Hilfe einer Hohlnadel Gewebeteile aus dem Körper heraus. Ein Einreißen des Gewebes kommt bei dieser Methode nicht oder nur sehr selten vor, da das Gewebe nicht verdrängt, sondern gänzlich entfernt wird. So lässt sich auch ein größeres Piercing problemlos verwirklichen. Die Heilung bei dieser Methode verläuft unkompliziert, der neue Schmuck drückt nicht auf die betroffene Körperstelle.