Mit ihr hat Marcel Reich-Ranicki deutsche Dichtung einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Eine Kurzdarstellung der "Frankfurter Anthologie".
Nachdem er 1973 von Joachim Fest als Leiter des Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ geholt worden war, begründete der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki 1974 unter dem Motto „Der Lyrik eine Gasse“ die „Frankfurter Anthologie“. Seither wird jeden Samstag ein deutsches Gedicht nebst der Interpretation eines Lyrik-Kenners abgedruckt. Zu den gedruckten Dichtern gehören ebenso selbstverständlich Goethe und Hölderlin wie Rose Ausländer und Paul Celan. Die Reihe wird nach wie vor von Reich-Ranicki als Herausgeber betreut, gelegentlich schreibt er auch selbst Interpretationen. Jährlich erscheint ein Buch mit den Gedichten der letzten zwölf Monate. Inzwischen umfasst die Anthologie mehr als 1.600 Gedichte. Seit 1998 wird zudem jährlich der „Preis der Frankfurter Anthologie“ für die beste Interpretation verliehen; zu den Preisträgern zählen neben anderen auch Hans-Ulrich Treichel (2007) und Ruth Klüger (1999). Viele Bände der „Frankfurter Anthologie“ sind vergriffen; einige erlebten immerhin mehrere Auflagen. Reich-Ranicki lebt heute in Frankfurt ist längst selbst, sofern er mal öffentlich auftritt, eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt am Main geworden. Die Anthologie indes hat sich um die Popularisierung deutscher Dichtung verdient gemacht; und die oft leichten, eleganten Interpretationen haben die Gattung vom Muff träger Deutschstunden befreit. Es bleibt zu hoffen, dass die „Frankfurter Anthologie“ noch viele Jahre fortgesetzt wird.
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