Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Wörter "Arzt" und "Doktor" zumeist synonym gebraucht, d.h. wenn man krank ist oder medizinischen Rat benötigt, geht man zum "Arzt" oder "Doktor". Gerade im Umgang mit Kindern ist häufig die Formulierung "Wir gehen zum Onkel Doktor." zu hören. Obwohl die beiden Begriffe also im täglichen Leben oft gleichbedeutend verwendet werden, besteht ein Unterschied zwischen diesen Termini. Doch was genau ist ein Arzt, was macht ein Doktor, und was unterscheidet beide voneinander?
Ein Arzt ist laut herkömmlicher Begriffsdefinition ein Mediziner, also eine Person, die ein Universitätsstudium im Fachbereich der Medizin absolviert hat. Jemand also, der sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten beschäftigt. Es handelt sich hierbei um eine Berufsbezeichnung.
Die Bezeichnung "Doktor" hingegen hat keinen spezifisch medizinischen Bezug und stellt auch keine Berufsbezeichnung dar, sondern ist die Kennzeichnung eines akademischen Grades. Ein akademischer Grad ist eine einem Hochschulabsolventen verliehene Würde, die er als Auszeichnung für eine von ihm verfasste wissenschaftliche Arbeit erhält, gewissermassen als "Gütesiegel" für seine herausragenden Kenntnisse und Forschungen in einem bestimmten Themenbereich. Hierbei ist der Doktor"titel", wie man ihn auch nennt, nicht auf den Bereich der Medizin beschränkt, sondern kann in nahezu allen akademischen Fachrichtungen erworben werden.
Während die Promotion - so nennt man den Erwerb des Doktortitels - in vielen akademischen Bereichen eher die Ausnahme darstellt und oft einen überdurchschnittlichen Studienabschluss zur Voraussetzung hat, ist sie im Bereich der Medizin schon fast Standard. Der Erwerb des "Dr. med.", also des Doktors der Medizin, schließt sich oft nahtlos an das Medizinstudium an, insbesondere weil in der Bevölkerung der "Dr. med." gemeinhein als qualifizierter gilt als ein "normaler" Arzt ohne diesen akademischen Grad. Voraussetzung für die praktische Arbeit als Mediziner ist aber allein das erfogreich abgeschlossene Medizinstudium als solches, so dass auch ein Arzt ohne Doktor ein vollwertiger Mediziner mit staatlich geprüften Kenntissen und Fähigkeiten ist.
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