Abnehmen mit Kalorien zählen, funktioniert das?

In der Praxis zeigt sich allerdings, dass es nicht ganz so einfach ist. Wo liegt die angemessene Grenze? Wie stellt man fest, ob man sie erreicht hat? Es läuft darauf hinaus, dass man alle Lebensmittel wiegen und in einer Kalorientabelle nachschauen muß, wie viele Kalorien sie denn nun haben. Da das sehr mühsam ist, ist die Versuchung groß, das Kalorienlimit sehr klein zu halten, also sehr wenig zu essen. Denn schließlich spart man sich damit einiges an Mühe beim Abwiegen und Nachrechnen, und dazu kommt die Hoffnung, man könnte mit besonders wenig Kalorien auch besonders schnell abnehmen. Leider kommt bei diesem Vorgehen auch der Jo-Jo-Effekt besonders schnell, das heißt, man nimmt zwar ab, aber direkt danach schnell wieder zu.

Hinzu kommt, dass beim reinen Kalorien zählen der Hunger ein ernstes Problem für das Durchhalten ist. Denn wenn man nur auf die Kalorienmenge achtet, und die Zusammensetzung der Ernährung nicht mit bedenkt, dann kann es leicht passieren, dass man hauptsächlich wenig sättigende Lebensmittel ißt. Hunger führt dazu, dass man häufiger ans Essen denkt, als wenn man satt ist. Und das erschwert den Verzicht noch zusätzlich.

Außerdem führt ein reines Kalorien zählen nicht automatisch zu einer gesunden Ernährung. Diese gesunde Ernährung ist aber Voraussetzung für ein langfristiges Gewicht halten nach der Diät. Beim Kalorien zählen ist im Gegenteil die Versuchung sehr groß, sich von ungesunden, nährstoffarmen Lebensmitteln zu ernähren. Das macht dann unter Umständen nicht schlank, sondern krank.

Wer langfristig abnehmen und schlank bleiben möchte, sollte sich nicht mit reinem Kalorien zählen selbst hinters Licht führen. Für dauerhaften Erfolg ist eine Umstellung der Eß- und Lebensgewohnheiten unvermeidbar, also warum nicht gleich damit anfangen? Die zum Abnehmen und schlank bleiben geeigneten Gewohnheiten kann man lernen, das ist nur am Anfang mühsam, später geht das wie von selbst.