Boomendes Osteuropa

Russlands Wirtschaft boomt. In den letzten Jahren kann das Land regelmäßigen zweistelligen Wachstumszahlen beim Wirtschaftswachstum aufwarten. Treibende Kraft dabei ist vor allem der Rohstoffsektor: Die steigenden Erdöl- und Erdgaspreise ermöglichten Russland sogar, internationale Kredite früher als nötig abzulösen.

Noch partizipieren nur kleine Teile der Bevölkerung am neuen Reichtum des Landes. In Moskau, der Hauptstadt und dem wirtschaftliche Zentrum von Russland, zeichnen sich aber schon erste Ergebnisse ab: Löhne und Gehälter bei gut ausgebildeten Arbeitskräften steigen stetig und haben den Landesdurchschnitt deutlich abgehängt.

Für westliche Unternehmen stellt sich aber nicht das Lohnniveau als Problem heraus, wenn in Russland investiert werden soll. Eine überalterte Bürokratie, Vetternwirtschaft und Korruption sind Auswirkungen einer russischen Mentalität, die im Westen wenig verstanden wird. Erfolgreich in Russland agieren nur Unternehmen, die sich mit dem „Savoir Vivre“ in Russland auseinandersetzen. Aus der wachsenden wirtschaftlichen Macht des Landes entwickelt sich auch ein starkes Selbstbewusstsein.

Deutsche Unternehmen sind – trotz kriegsbedingter Ressentiments gerade in der älteren Bevölkerung – gern gesehene Partner. Sie gelten als kompetent, fleißig, offen und respektvoll gegenüber ihren Partnern. Chancen für erfolgreiche Partnerschaften gibt es vor allem außerhalb der Metropole Moskau. Top Themen sind hier vor allem die Landwirtschaft und der wachsende Tourismus im Lande. Gerade Sonderwirtschaftszonen – wie die Exklave Kaliningrad – bieten gute Möglichkeiten für Investitionen.

Auch in anderen Staaten des ehemaligen „Ostblock“ finden sich interessante Partner. So haben beispielsweise die gut ausgebildeten Software-Programmierer in Weißrussland dessen Hauptstadt Minsk den Beinamen vom „Bangalore Osteuropas“ verschafft.