Das Jahr 2006 wird als „Informatikjahr“ in die Geschichte der so genannten Wissenschaftsjahre eingehen. Bundesweit etwa 1.500 Veranstaltungen warben für eine wissenschaftliche Disziplin, die die Zukunft wie kaum eine andere beeinflusst. Sie zeigten auf, wie sehr bereits heute Informatik und deren Technologie in gesellschaftliche Bereiche wie etwa Mobilität, Wohnen, Sicherheit, Sport, Kultur & Entertainment sowie Kommunikation hineingreifen. Und sie motivierten insbesondere junge Menschen, ihre Karriere in der Informatik zu suchen, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Die Zahlen ermutigen: Mehrere Jahre lange hatten die Informatik-Studiengänge wie auch die Ingenieurswissenschaften rückläufige Absolventenzahlen zu verzeichnen. Im Jahr 2004 jedoch — verglichen mit 2003 — stieg die Zahl derer, die auf gute Jobs durch ein Studium der Informatik hoffen, um stolze 36 Prozent. Unternehmen, die Fachkräfte im IT-Bereich suchen, dürfen also in Zukunft eine verstärkte Resonanz bei ihren Stellenanzeigen erwarten. Unter anderem, um diesen Trend zu stärken, erklärten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) das Jahr 2006 zum Informatikjahr. Seit dem Jahr 2000 wird jedes Jahr zu einem Wissenschaftsjahr mit eigenem Schwerpunkt ausgerufen. Die Erfolge der Veranstaltungen, die das Informatikjahr 2006 mit Leben füllten, waren unverkennbar groß: Insgesamt 26.000 Menschen besuchten die Informatiktage der Reihe „Zukunft entwickeln“ und 10.000 Schülerinnen und Schüler informierten sich am Nürburgring, wie der Motorsport von Ergebnissen der Informatik profitiert. Die Stiftung Lesen trug die Thematik in die Schulen: 13.000 in ganz Deutschland nutzten den Reader „Ideen für den Unterricht – dank Informatik“. Eine Sonderbeilage des Tagesspiegels mit 12 Seiten widmete sich ebenfalls dem Thema. Die Printmedien berichteten mit einer Gesamtauflage von 93 Millionen über verschiedenste Aspekte des Informatikjahres. Es gab über 40 Wettbewerbe rund um die Thematik, etwa 50% davon ausgelegt für Schulbesucher. Schülerinnen und Schüler befanden sich oftmals im Fokus derer, die passende Medien schufen, Veranstaltungen organisierten. Sie nahmen die Angebote dankend an: etwa die Science Days im Europapark Rust, zu denen 24.000 Besucher kamen. „Wir haben Begeisterung für die Informatik geweckt und zu kritischen Auseinandersetzungen mit dem Fach angeregt. Das ist viel, aber wir wollen noch mehr." Das sagte Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan am 18. Dezember 2006 auf der Abschlussveranstaltung des Informatikjahres. Informationstechnologie scheint ein spannendes Thema zu sein... und zu bleiben.