Glasuren bei der Herstellung von Porzellan

In der Herstellung von Porzellan ist es wichtig, fertige Porzellanstücke zu glasieren.

Diese Glasur dient hauptsächlich dazu, das Material noch wasserdichter zu machen, die Oberfläche kratzunempfindlicher zu gestalten, den einzelnen Exemplaren eine Farbe zu verleihen, und eventuell aufgebrachte Dekore und Farben zusätzlich zu schützen.

In den Anfängen der Töpferei dienten die Glasuren ausschließlich zum Wasserdichtmachen der hergestellten Keramik. Es war zu dieser Zeit noch nicht möglich, so hohe Brenntemperaturen zu erreichen, dass die Tonmasse dabei versinterte und somit eine geschlossene Oberfläche erreicht wurde. Deshalb konnten auch bei niedrigen Temperaturen gebrannte Gefäße mit der Glasur nachbearbeitet werden um flüssigkeitsdichte Schalen, Becher und Tassen herzustellen, oder Gefäße, die zum Aufbewahren von Lebensmitteln dienten.

Heute werden die Porzellan so hoch gebrannt, dass die Glasur nicht mehr unbedingt den Zweck hat, die Oberfläche abzudichten, da während des Brennvorganges, das Material so verdichtet und verschmolzen wird, dass keine Flüssigkeit mehr verschwinden kann. Durchaus vorteilhaft!

Die verschiedenen Glasuren dienen hier zur Farbgestaltung oder dem Effektdesign.

Dies wird jeweils mit besonderen Glasur-Mischungen erreicht.

Aus chemischer Sicht bestehen diese Keramik-Glasuren aus verschiedenen Mineralmehlen in unterschiedlichen Konzentrationen. Diese Mineralmehle werden auch in der Herstellung von Glas verwendet. Hier besteht also eine Verwandtschaft zur Glasproduktion. Diese Mehle unterscheiden sich zum einen in den Netzwerkbildner, sprich Kieselsäure in Quarzmehlform (sie bilden die Grundstruktur des Porzellans und auch von Glas) und in Netzwerkwandler, wie Calciumoxid und Natrium, die in Feldspat und Kreide dem Gemisch beigefügt werden.

Die Netzwerkwandler bilden mit der entstandenen Grundstruktur oder den Netzwerkbildnern nicht nur das Endprodukt Glas oder Porzellan, sondern verändern dabei noch die Eigenschaften des fertigen Stückes.