Zins Nachschlag - Wann Bank zahlen muss

Nach einem BGH-Urteil können Kunden, die über mehrere Jahre einen Sparplan mit flexiblem Grundzins bespart haben, Zinsen nachfordern (Az. XI ZR 140/03).

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schätzt die Anzahl der betroffenen Verträge in Millionenhöhe. Problem ist nur, dass viele Sparer nicht zu wissen scheinen, dass ein Zinsnachschlag auf sie wartet. Fakt ist, dass Ende des Jahres 2007 die Ansprüche bei Altverträgen verjähren.

Momentan haben es Sparer schwer, diese Ansprüche bei den Banken durchzusetzen, denn viele Banken versuchen, Anfragen dieser Art abzuwehren. Es ist nicht einfach herauszufinden, ob überhaupt und wie viel ein Ratensparer an Zinsnachschlag verlangen kann. Hat sich die Zinshöhe so eines Sparplanes gegenüber dem allgemeinen Zinsniveau über den Zeitraum verschlechtert, kann der Sparer einen Ausgleich fordern.

Viele Banken haben den Zinssatz schnell bei einbrechendem Zinsniveau gesenkt, Zinserhöhungen aber nicht an die Kunden weitergegeben. Diese Praktik hat nun der BGH im Februar 2004 unterbunden und entschieden, dass eine Veränderung der nicht hohe Zinsen nach Ermessen der Banken unwirksam ist. Klauseln über Zinsanpassungen sind nur zulässig, wenn der Kunde nachvollziehen kann, unter welchen Umständen und wann die Zinssätze geändert werden. Es haben allerdings nur jene Kunden ein Recht auf eine Nachzahlung, bei denen die jeweilige Bank zum Nachteil des Kunden agiert hat. 

Stiftung Warentest bietet einen Excel-Rechner zum Download an, der Kunden eine Einschätzung ermöglicht, ob man auf einen Zinsnachschlag hoffen kann bzw. ob die jeweilige Bank vielleicht mögliche Zinsanpassungen nicht weitergegeben hat. Dazu ist der Sparplan erforderlich. Zur Herausgabe der entsprechenden Daten sind die Banken verpflichtet.