Auch in eingetragenen Partnerschaften ist eine Kettenadoption möglich.

Partnerschaften dürfen nunmehr in Deutschland auch nichtleibliche Kinder zweitadoptieren. Das hat das Bundesverfassungsgericht jetzt entschieden. Die "Kettenadoption" ist damit nicht nur in "klassischen" Ehen erlaubt, sondern auch bei Homosexuellen, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben.

Grundsätzlich verbot das Bürgerliche Gesetzbuch bisher eine weitere Adoption, solange das erste Adoptionsverhältnis bestand. Nur innerhalb einer Ehe durfte laut BGB ein zuvor von einem der beiden jetzigen Ehegatten adoptiertes Kind "nachadoptiert" werden.

Wozu das in der Praxis führte, zeigte noch kürzlich eine Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Hamburg (Az. 2 Wx 23/09). Ein Mann hatte rechtskräftig einen inzwischen 10-jährigen rumänischen Jungen adoptiert. Nach der standesamtlich protokollierten Begründung einer Lebenspartnerschaft wollte sein neuer Gefährte nun die gemeinsame Betreuung des Kindes offiziell mit übernehmen und den Jungen ebenfalls adoptieren. Was ihm das zuständige Vormundschaftsgericht jedoch verweigerte. Und das zu Recht. "Nach der damaligen Rechtslage war eine solche Zweitadoption bei einer Lebenspartnerschaft nicht möglich, hier musste es sich immer um ein leibliches Kind des Partners der die Adaption beantragenden Person handeln", erklärt Rechtsanwältin Berner-Kerst von der telefonischen Rechtsberatung der Deutschen Anwaltshotline.

Obwohl dann dem Stiefelternteil bei der Veranlagung zur Einkommenssteuer kein Kinder- und Betreuungsfreibetrag zustand. Und das Kind vor allem nach einer Zweitadoption durch beide Teile der Lebenspartnergemeinschaft befürchten musste, plötzlich ohne offizielles Elternteil dazustehen, wenn sein erster Adoptions-Vater etwa vorzeitig stirbt.