Der Konsum von Marihuana und seine rechtlichen Konsequenzen in Europa
Marihuana bzw. Cannabis ist die Grundlage für eine Reihe von sogenannten weichen Rauschmitteln. Die Pflanze benötigt spezielle Methoden des Anbaus, vor allem stabile Bedingungen in Bezug auf Klima, Beleuchtung und die Beschaffenheit des Substrates sowie der Nährstoffe. Alle für die Pflanzenaufzucht nötigen Produkte werden zumeist in Growshops angeboten und erworben. Der Anbau von Marihuana findet hierzulande häufig in besonders ausgestatteten Gewächshäusern oder Wohnungszimmern, selten auch in Hinterhöfen oder Schrebergärten statt. Drogenfahndern gehen bei Razzien immer öfter vor allem Heimplantagen größeren Stils ins Netz. Interessant ist dabei, dass die rechtliche Behandlung des Besitzes sowie des Handels und Anbaus von Marihuana in der EU keineswegs gleich ist, sondern von Land zu Land verschieden ausfällt.
Nach internationalem Recht zählt Marihuana wegen seines Wirkstoffes THC als Betäubungsmittel, insofern wird auch in Deutschland der Besitz und Anbau bestraft - allerdings nur, wenn die Menge über den im Gesetz festgelegten Eigenbedarf, der sich nach dem THC-Gehalt richtet, hinausgeht. Diese Grauzone ist der augenblickliche Stand eines immer mal wieder aufflammenden politischen Konflikts zwischen Legalisierungsbefürwortern und deren Gegnern. Vor allem der Vergleich mit der staatlich tolerierten „Volksdroge“ Alkohol und dessen gesellschaftlichen Folgen gilt vielen Menschen als Beweis für Willkür und Ignoranz staatlicher Suchtprävention (in Deutschland beispielsweise werden jährlich knapp 10 Liter reinen Alkohols pro Bürger konsumiert). Legalisierungsgegnern gilt Marihuana als Einstiegsdroge in den Bereich des „harten“ Konsums von Opiaten und synthetischen Drogen.
Auch in anderen europäischen Ländern ist der Umgang mit Marihuana umstritten. Paradebeispiel für einen „sanften“ Umgang mit Konsumenten ist unser Nachbarland Holland, in dem es für die Einheimischen immerhin trotz etlicher Auflagen möglich ist, in den traditionellen Coffeeshops Mengen des Eigenbedarfs legal zu erstehen. Grundsätzlich steht aber auch dort Anbau und Einfuhr von Marihuana unter Strafe und es gibt ständig Bestrebungen, die Duldungspolitik weiter einzuschränken bzw. zu beenden.
Auch Österreich (mit einer sehr restriktiven Gesetzgebung, bei der bereits das Rauchen von Marihuana bestraft werden kann), die Schweiz, Portugal und z.B. Italien dulden den Besitz von Eigenbedarfs-Mengen in unterschiedlicher Höhe, halten aber am Grundsatz der Strafbarkeit fest.
In Spanien und Belgien wird zum Beispiel in streng reglementierten Vereinen der gemeinsame Anbau und Konsum von Marihuana staatlich geduldet, der Handel und Verkauf sowohl untereinander als auch an Außenstehende ist allerdings verboten. Der Wirkstoff des Rauschmittels Marihuana wird seit einiger Zeit auch medizinisch erforscht und genutzt. In Deutschland sind Medikamente mit natürlichem oder synthetischem THC-Gehalt auf Rezept zu erhalten.
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