Die erste Stromtankstelle in Bayern gewinnt ihren Strom aus einem Fluss

Die erste Stromtankstelle in Bayern gibt es schon seit 21 Jahren. Sie gewinnt ihren Strom durch Wassereinspeisung aus dem Fluss Trubach. Erbaut wurde die Tankstelle vom Bäckermeister Erich Wirth in Egloffstein in der Fränkischen Schweiz, der noch heute als heimischer Pionier der Stromgewinnung aus dem Fluss gilt, wie BR-Online berichtet. Die Entwicklung soll hier nachgezeichnet werden:

Dabei nutzte er die Stromtankstelle selbst als erster. Er kaufte sich ein Elektroauto, das noch heute genauso günstig und umweltfreundlich fährt. Die Tankstelle gibt es auch heute noch, doch fungiert sie heute eher als Vorführstück. Gebaut wurde sie aus einer alten Parkuhr mit einem Münzzähler.

Heute betreibt Wirth eine moderne Strom-Tankstelle, die noch immer ihren Strom aus der Trubach gewinnt. Günstig ist der Strom immer noch und kostet 75 Prozent weniger als Benzin. 60 Elektroautos könnten hier jeden Tag aufgeladen werden. Da außer ihm aber nur wenige Kunden hier Strom tanken, spiest Wirth den verbleibenden Strom in das Stromnetz der Gemeinde ein. Mit einem Gewinn von 1000 Euro.

Ökologisch ist Wirth außerdem. Für die Fische hat er einen naturnahen Pass gebaut, der am Wasserkraftwerk vorbeiführt. Auch Wirth Sohn nutz die gewonnen Energie in seiner Ferienpension und im Café. Die Familie Wirth verleiht außerdem bereits seit 15 Jahren Elektro-Fahrräder und wird in der Region auch hier zum Vorreiter.

Inzwischen wird der Bedarf an Strom im Ort zu 20 Prozent durch Wasserkraft und Photovoltaik-Anlagen abgedeckt. Wirth ermutigt den Bürgermeister fortwährend, alternative Energie weiter auszubauen.

Noch heute ist Wirth aktiv in Sachen Wasserkraft. Am Ortsrand von Egloffstein hat er mit zwei Söhnen und zwei Unterstützern aus dem Ort ein Wasserrad gebaut, das 18 Kilowatt Stromleistung besitzt. Sie ist für den ganzen Ort eine Sehenswürdigkeit.