Astrologie und Wissenschaft
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Astrologie und Wissenschaft

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Noch 1975 erschien in einem amerikanischen Wissenschaftsmagazin eine vehemente Stellungnahme gegen die Astrologie. Sie wurde von einem Kongress von fast zweihundert führenden Wissenschaftlern herausgebracht, von denen etliche anschließend zugaben, dass sie von Astrologie nichts verstanden, sie aber dennoch ablehnten. Damals schrieb Carl Sagan, der sich geweigert hatte, dieses Manifest ebenfalls zu unterzeichnen, weil er es für autoritär hielt, folgendes:
»Das Hauptproblem ist nicht, dass die Astrologie aus dem Aberglauben entstanden ist. Dies trifft auch für die Chemie, Medizin und Astronomie zu, um nur drei Fächer zu erwähnen... . Dass wir uns kein System denken können, nach dem die Astrologie funktioniert, ist bedeutsam, aber nicht überzeugend. «
Diese Aussage ist zunächst umso bemerkenswerter, als Sagan ihr einerseits hinzufügte, er habe keineswegs den Eindruck, die Astrologie habe auch nur den geringsten wissenschaftlichen Wert. Bemerkenswert ist sie aber auch deshalb, weil Sagan der Astrologie das Recht einräumt, als geschlossenes System zur Erklärung von Zusammenhängen zu bestehen, auch wenn dieses System wissenschaftlich nicht erklärbar ist.
Daraufhin waren zwei mögliche Richtungen für zukünftige Schritte offen: Die Wissenschaft konnte sich weiterhin bemühen, die wissenschaftlichen Grundlagen der Astrologie mit wissenschaftlichen Mitteln zu erklären oder zu widerlegen. - In Zeiten der Fuzzy Logic dürfte das vielleicht sogar möglich sein, wenn zu diesem Zweck astrologische Aussagen derart formuliert werden, dass sie der »Denkweise« dieser Programme zugänglich werden. — Oder aber die Wissenschaft akzeptiert, dass es ein völlig unwissenschaftliches, aber funktio¬nierendes System zur Erklärung von Zusammenhängen in der Welt gibt, und lässt die Astrologie »in Frieden«. Es ist müßig, darüber zu sinnieren, warum dies »der Wissenschaft« so ungeheuer schwer fiel, dass sie die Teilnehmer eines Kongresses auf den Plan rief, um eben diese unwissenschaftliche Astrologie zu verteufeln.
Eine Einordnung der Astrologie in eine wissenschaftliche Disziplin ist pro¬blematisch. DieAstrologie zerfällt in drei Teilbereiche: einen, der die materiellen, sachlichen Grundlagen schafft, nämlich das reine Aufzeichnen der Sternenstände durch mehr oder weniger genau gezeichnete Horoskope. Dieses ist eine Anwendung der Astronomie. Ein zweiter Teil ist das reine Deuten des Horoskops, und dies ist eine Anwendung einer traditionsreichen Kunst, die auf Erfahrung beruht, die eigentliche Astrologie. Der dritte Teilbereich ist der Nachweis, dass kosmische Kräfte sich tatsächlich auf das irdische Leben auswirken; diesen Nachweis liefern Naturwissenschaften.
Die Deutung selbst ist ein Vorgang, der vom Paradigma, von der Zielsetzung und vom Prinzip her überhaupt nichts mit naturwissenschaftlichem Denken zu tun hat. Wo die Wissenschaften von einem positivistischen und mechanisti¬schen Paradigma ausgehen und sich auf Äußeres stützen, basiert das astrologische Paradigma auf einem Vorgehen, das im Inneren verwurzelt ist. Wissenschaften interessieren sich für das Objekt und suchen eine Antwort auf die Frage nach dem Wie der Phänomene. Die Astrologie wiederum interessiert sich für das Subjekt und sucht eine Antwort auf das Warum der Lebensumstände. Die Wissenschaften beruhen auf dem Prinzip der Unterscheidbarkeit, sehen also den Menschen losgelöst von seiner Welt an, nach den Prinzipien der Objektivität, des Determinismus (Ursache-Wirkung-Denken) und einer lokalen Kausalität. Die Astrologie dagegen beruht auf dem Prinzip der universellen Wechselbeziehung, getragen vom Bewusstsein einer spirituellen Einheit, auf den Prinzipien der Subjektivität, der Kohärenz und der Analogie und Finalität.
Astrologie ist etwas anderes als eine exakte Naturwissenschaft - diese Tatsache kann gar nicht stark genug betont werden. Der Weg bis dahin, diese Aussage selbstbewusst zu akzeptieren, war jedoch nicht einfach. Zunächst gab es ausdauernde Versuche, die Naturwissenschaftlichkeit der Astrologie oder zumindest ihrer Grundlagen nachzuweisen. Die obige Stellungnahme gegen die Astrologie aus dem Jahr 1975 kann übrigens als letztes großes Aufflackern der Gegnerschaft aus dem Gebiet der Naturwissenschaften gelten - danach machte sich der Paradigmenwechsel des New Age auch darin bemerkbar, dass dieses Anderssein der Astrologie akzeptiert werden konnte.


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