Doppelte Abiturjahrgänge – Engpässe an den Unis?

Durch die Umstellung des Abiturs von neun auf acht zu absolvierende Jahre und somit bereits nach insgesamt zwölf Jahren Schule und der teilweisen Einführung dieses neuen Schulmodells kommt es in den folgenden Jahren zu doppelten Abiturjahrgängen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Situation an den deutschen Hochschulen und auf die Chancen auf einen Ausbildungsplatz aus.

 Die Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr ist ein lang angelegtes Projekt des Ministeriums für Bildung und Forschung und soll die relativ lange Schulzeit um ein Jahr verkürzen. Somit wird das Abitur von 13 auf zwölf Jahre verkürzt, wie es beispielsweise in Sachsen und Thüringen seit dem Jahr 1949 der Fall ist.

 Die Umstellung, die in vielen Bundesländern schon vollzogen wurde bzw. in den nächsten Jahren bis 2016 eingeführt wird, hat einige Kritik hervorgerufen, müssen die Schüler doch jetzt deutlich mehr Wochenstunden absolvieren, um das gleiche Lernpensum und den gleichen Stoff wie in 13 Schuljahren zu schaffen. Im Durchschnitt 33 Wochenstunden müssen die Schüler nun absolvieren. Das weckte Kritik bei Eltern und Schülerverbänden. Auch ein möglicher Vorschlag der Einführung von Samstagsunterricht, wird heftig diskutiert und abgewiesen. Für Abiturienten im zweiten Bildungsweg, die als Berufstätige ihr Abitur nachholen, hat es bis jetzt keine Auswirkungen.

 Durch die Verkürzung von 13 auf zwölf Schuljahre mit Erhalt des Abiturs  kommt es zu doppelten Abiturjahrgängen, sodass sich auch der Andrang auf Studienplätze an den Hochschulen deutlich erhöht. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2015 bis zu 275.000zusätzliche Abiturienten nach erfolgreicher Reifeprüfung und Abifahrt einen Studienplatz möchten und das, wo doch an vielen Universitäten bereits jetzt die Studienplätze immer knapper werden und überfüllte Hörsäle langsam zur Tagesordnung gehören.

 Um dies zu meistern, hat die Regierung ein 18 Milliardenpaket gestemmt, das bis 2010 in drei Programmen für mehr Bildung sorgen soll. Besonders in den westdeutschen Ländern sollen mehr Studienplätze, unter anderem sind vier neue Fachhochschulen geplant, entstehen, ist der Ansturm doch da besonders hoch.