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Weihnachten anno dazumal

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"Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen, wer will guten Kuchen backen, der muß haben sieben Sachen……..", so haben wir als Kinder gesungen, wenn die Oma ihre Gerätschaften aus dem Schrank hervor holte, um Kuchen und Gebäck zu backen.
Dann war die Küche der reinste Abenteuerspielplatz. Das Mehl wurde auf dem Tisch ausgebreitet, die Eier wurden aufgeschlagen, der Zucker wurde darüber gestreut, Aromen und andere, gute Sachen hinzu gegeben, alles durchgeknetet und in die Backformen gefüllt.
Das ganze Haus roch so gut, dass wir es kaum aushalten konnten, endlich von dem guten Backgut naschen zu dürfen.
Natürlich durften wir keinen warmen Kuchen essen, weil sich damals hartnäckig das Gerücht hielt, wir bekämen davon Bauchschmerzen. Aber wir durften die Schüsseln, Löffel und Teigschaber ablecken.
Hmmm – köstlich.
Der Geschmack des rohen Teigs versprach einen reinen Festschmaus, wenn die Kuchen endlich aus den Backformen gestülpt wurden.
Wir Kinder versammelten uns dann immer um den Tisch und pickten abgefallene Kuchenkrumen vom Tisch.
Wenn der Kuchen auf ein Gitter gestülpt war, wurde Puderzucker darüber gesiebt. Das war der Moment, wo wir Kinder uns voller Ungeduld darum rissen, diese Verzierung vornehmen zu dürfen. Natürlich landete auch ein Teil des süßen Zuckers auf unseren Hände, um den Zucker aufzuschlecken.
Am Ende waren wir stolz, dass wir an der Kreation mitwirken durften. Am besten war der Moment, wenn Oma einen Topf für Kuvertüre auf den Küchenherd stellte, um die Schokoglasur flüssig zu erwärmen. Das hieß nämlich, dass wir alle einen Pinsel in die Hand bekamen, um dem Kuchen ein Schokoladenhäubchen aufzustreichen.
In späteren Jahren wurden dann noch bunte Schokomünzen in die Kuvertüre gedrückt. Nach der Fertigstellung der Kuchen wurde erst einmal eine Waschschüssel mit warmem Wasser bereitgestellt, um uns Kinder von sämtlichen Backzutaten zu reinigen. Schade - das war das Ende eines wunderschönen Nachmittags mit der Vorfreude auf ein bevorstehendes Fest.
Dieser Geruch erinnert noch heute an eine unbeschwerte und fröhliche Kindheit.

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