Die Mitglieder der Europäische Kommission sind sich einig: Der Wettbewerb bei der Finanzierung von Immobilien im gesamten europäischen Raum muss erheblich ausgeweitet werden.
Der EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy will nun aber den Markt nicht mit gesetzgeberischen Maßnahmen überschwemmen. Wenn regulierende Vorschriften zur Anwendung kommen sollen, muss zunächst ein Erfahrungsaustausch der Betroffenen angestoßen werden; Banken und Verbraucherverbände sollten ihre Einsichten und Anliegen vortragen und einbringen können. Ebenso ist eine exakte Kosten-Nutzen-Analyse notwendig. Überwiegt der Nutzen von angedachten Regulierungsmaßnahmen die Kosten, die durch eben diese Aktionen entstehen?
Der EU-Kommissar ging zwar zunächst von gesetzlichen Maßnahmen aus, zog dann aber seinen Vorstoß zurück, weil vor allem Deutschland und Großbritannien sich heftig gegen jegliche Marktregulierungen gewehrt haben.
Obwohl ein integrierter Binnenmarkt für die Finanzierung des Wohnungsbaumarktes nur Vorteile hätte, ist seine Realisierung noch in weiter Ferne. Es gibt jede Menge hausgemachte Hindernisse, vor allem die unterschiedlichen Regeln bei vorzeitiger Rückzahlung eines Kredites. Deutsche Bankenverbände sind mehr als skeptisch, was die Angleichung dieser Grundsätze betrifft. In Deutschland bedeuten die Immobilienkredite mit langen Laufzeiten und festen Zinsen Planungssicherheit und konkrete Kalkulationsgrundlage. Ändern sich diese Bedingungen, werden die Baufinanzierungen teurer, geben die Banken zu bedenken.
Trotz all dieser Bedenken ist ein einheitliches und einsehbares System der beste Schutz gegen Banken- und Finanzkrisen; die europäischen Banken müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden.