Bei Abmahnungen sollte der erste Weg direkt zum Anwalt führen

Um im Internet alle geltenden Regeln und Gesetze befolgen zu können, müsste man beinahe studierter Jurist sein. Für Laien ist es dagegen schwierig, den Überblick über die Gesetzeslage zu behalten, nicht zuletzt deshalb, weil das Internet noch immer ein relativ neues Medium ist. Jeder weiß natürlich, dass man in einem Geschäft nichts einstecken darf, ohne zu bezahlen, wo aber im Internet die eigenen Rechte aufhören, wissen viele nicht so genau. Nutzt man beispielsweise unwissentlich eine illegale Tauschbörse für Musik- oder Filmdateien, ist es nicht unwahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit eine Filesharing Abmahnung im Briefkasten landet. Was nun, fragen sich die meisten Betroffenen dann erst einmal. Und vor allem: wieso eigentlich? Ein Großteil der Abgemahnten war sich bis zu diesem Zeitpunkt nämlich gar nicht darüber im Klaren, ein Gesetz übertreten oder etwas Unrechtes getan zu haben. Die Abmahnung jedoch belegt, dass es so gewesen sein muss. Gerade bei Leuten, die vorher noch nichts mit Anwälten zu tun hatten, kann ein solches Mahnschreiben – und die darin geforderten Geldsummen - wahre Existenzängste wecken. Die Rechnung, die man in einem solchen Fall begleichen soll, hat es meist in sich – muss der Abgemahnte in Deutschland doch nicht nur die Schadensersatzforderungen des betreffenden Medienunternehmens zahlen, sondern auch noch die „Kostennote“ dessen Anwalts. Aus diesem Grund kommen viele Betroffene gar nicht auf die Idee, sich Hilfe bei Abmahnung zu suchen und sich ihrerseits einen Anwalt zu nehmen. Anwälte kosten Geld – und das meist nicht zu knapp. Aus Angst vor noch höheren Kosten zahlen viele Betroffene letztendlich einfach die geforderte Summe und hoffen inständig, dass die Sache damit erledigt ist. Dass ein Anwalt für Medienrecht dafür sorgen könnte, dass nur ein kleiner Teil dieser Summe beglichen werden muss, wissen sie nicht. Dass sie das dadurch eingesparte Geld keineswegs gleich wieder an den engagierten Anwalt abgeben müssen, wenn sie ein Pauschalhonorar mit ihm vereinbaren, wissen sie auch nicht. Dabei ist es im Falle einer Abmahnung immer noch die beste Lösung, sich nicht einschüchtern zu lassen und sich umgehend an einen Anwalt zu wenden.