Manchmal gehen große Imperien, ruhmreiche Dynastien zu Ende. Diese Erfahrung mussten die alten Chinesen ebenso machen, wie die Griechen oder Römer. Und die Boston Celtics. Jahrzehntelang dominierte die Franchise auch Massachusetts die NBA. Zunächst mit Bill Russell als Eckpfeiler in den 60’er Jahren des letzten Jahrhunderts, später unter der Regie Larry Birds. Das Resultat waren insgesamt 17 Titel – so viele wie kein anderes NBA-Team gewinnen konnte. Dann kam jedoch der Abstieg. Seit Jahren versinken die Grünen im Mittelmaß, oder sogar darunter. Mit Paul Pierce und Antoine Walker kam der kurze Aufschwung, danach ging es nur umso steiler bergab. Dabei half das Sammeln von hohen Draftpicks ebenso wenig wie das daraus resultierende Anhäufen von Talent, Paul Pierce, letzter Superstar der Franchise bekundete seine Unzufriedenheit und forderte das Management auf, den fünften Pick dieser Draft gegen einen Veteranen zu traden. Er wollte Unterstützung, so schnell wie möglich. Er wollte noch einmal in die Playoffs. Er träumte vom Titel. Wovon er nicht träumte, nicht zu träumen wagte, wie er selbst gesteht, waren zwei Abonnement-All Stars, mit denen zusammen er das auf dem Papier gefährlichste Trio der Liga bilden würde. Doch genau die bekam er. Nachdem erst Ray Allen im Tausch für den fünften Draftpick, der einmal Jeff Green werden sollte, Delonte West und Wally Szczerbiak aus Seattle verpflichtet worden war, platze vor einigen Tagen die Bombe. Kevin Garnett, künftiger Hall of Famer und einer der besten aktiven Spieler, um den sich seit Jahren Tradegerüchte rankten, kommt nach Boston. Die Celtics schafften es, das beste Paket für den abwanderungswilligen Power Forward zu schnüren und schickten mit Theo Ratliff, Ryan Gomes, Sebastian Telfair, Al Jefferson und Gerald Green im Gegenzug gleich fünf Spieler nach Minnesota, dazu zwei Draftpicks.
Damit schafften die Celtics den Sprung von einem der schwächsten Teams der Liga, zu einem legitimen Titelanwärter innerhalb einer Vorbereitung, gerade da die stärksten Mannschaften in der abgelaufenen Spielzeit, Cleveland, Detroit und Chicago eher auf der Stelle treten, denn sich weiter verstärkten. Natürlich war der zu zahlende Preis hoch, und der Aderlass wird dem Team sicher noch zu schaffen machen, aber mit der Achse Pierce, Allen, Garnett zählt die Mannschaft in jedem Fall zu den Favoriten im Osten der NBA. Zwar sind alle drei schon etwas älter, sollten aber noch mindestens drei bis vier Jahre zusammen Basketball auf höchstem Niveau spielen können, zumal sie sich ideal ergänzen. Garnett kann unter dem Korb für Furore sorgen, Ray Allen trifft den Distanzwurf sicher wie kaum ein Zweiter und Paul Pierce kann von allem etwas – eine scheinbar perfekte Symbiose, die kurzfristig endlich wieder Erfolg verspricht. Danach wird wohl wieder ein Neuaufbau gefragt sein, aber bis dahin wird wohl wieder etwas von der einstigen Größe der Celtics aufflackern. Ein kleiner, grüner Hoffnungsschimmer am mittlerweile nicht mehr ganz so dunklen Horizont…
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