Wenn Historiker ein einzelnes, geschichtsträchtiges Jahrhundert auswählen müssten, wäre das 19. Jahrhundert wohl bei vielen Wissenschaftlern ein heißer Kandidat. Kein Wunder, denn schließlich ist in dieser Zeit sehr viel passiert. Angefangen bei den Eroberungsfeldzügen Napoleons über Europa bis hin zur Industriellen Revolution und der Abschaffung vieler Agrarnationen. Auch die Versicherungsbranche machte in dieser Zeit einen gewaltigen Sprung. Vorbei waren die Zeiten, in denen sich Kunden mit Hilfe von unzuverlässigen Brand- und Sterbekassen absichern mussten.
Das Jahr 1820 war ein bedeutendes für die Versicherungsbranche. In diesem Jahr wurde die Gothaer Lebensversicherungsbank in Thüringen gegründet. Der Gründe war der bekannte Kaufmann Ernst-Wilhelm Arnoldi, der in der Folgezeit viele andere Versicherungen gründen sollte. Letztendlich kann gesagt werden, dass das Vorhaben der damaligen Zeit von Erfolg gekrönt war. Schließlich war es nun möglich sich selbst und andere mit Hilfe der Lebensversicherung abzusichern. Darüber hinaus hatten Versicherungsnehmer mit Hilfe der Lebensversicherung auch die Chance in Unternehmen zu investieren. Schließlich bestand eine Mitgliedschaft daraus, Anteile von einem Unternehmen zu kaufen und im Gegenzug eine Absicherung zu erhalten (Quelle: LV Verkauf online).
Das 19. Jahrhundert veränderte vieles in Deutschland und Europa. Zunächst wurde im Jahre 1806 still und heimlich das fast 1000-jährige Reich, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, abgelöst. In dieser Zeit wurde das Deutsche Reich von über 300 Gebieten auf 39 Einzelstaaten reduziert. Viele Nachbarstaaten erhofften sich dadurch mehr Transparenz und eine größere Wirtschaftlichkeit. Auf dieser Basis konnten sich zahlreiche Nationen einfacher und problemloser entwickeln. Doch ein Problem hatte Deutschland in dieser Zeit trotzdem noch. Dieses Problem war zweifellos die uneitheitliche Wirtschaft, darunter die verschiedenen Zölle und Systeme. Wer beispielsweise von Garmisch-Partenkirchen nach Kiel reisen wollte, musste mehrere Male Zölle entrichten und die Währung wechseln. Mit der Gründung des Zollvereins Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Binnenzölle schließlich abgeschafft.
Dies machte nicht nur den Weg für die Versicherungsbranche sondern auch für die Entwicklung der Eisenbahn frei. Die Eisenbahn konnte nun über das gesamte Bundesgebiet ohne Probleme gebaut werden. Dabei hatten Fahrgäste keine so große Mühe mehr von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Doch viele Menschen überschätzten in dieser Zeit die Gefahren der Eisenbahn. Kein Wunder, denn schließlich hatte man bis zum 19. Jahrhundert gesehen, dass sich vieles verändert hatte. Mit der Gründung der Eisenbahn sahen auch Versicherer eine Marktlücke, die offenbar dringend geschlossen werden musste. Diese Marktlücke lag in erster Linie darin, dass sich viele Eisenbahnfahrer vor der Eisenbahn fürchteten. So entstand – unfreiwillig – die erste Unfallversicherung. Über einige Jahre konnten alle Passagiere zusammen mit ihrem Ticket eine Unfallversicherung abschließen. Dabei galt die Versicherung in der Regel für mehrere Tage.
Zusammenfassend kann man aus heutiger Sicht sagen, dass das 19. Jahrhundert für die Entwicklung der Versicherungsbranche eine wichtige Rolle spielte. Wer heute eine Lebensversicherung abschließen möchte, hat in der Regel die Wahl zwischen vielen verschiedenen Möglichkeiten, angefangen bei einfachen Versicherungen bis hin zur Kapitallebensversicherung. Dabei können Kunden auch auf den Verkauf der Lebensversicherung setzen, ein Vorhaben was in der damaligen Zeit wohl kaum denkbar gewesen wäre.
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