Die Brandversicherung und ihre schnelle Entwicklung
Die Entwicklung der Feuerversicherung ist eng mit der Geschichte der Frühen Neuzeit verknüpft. Dies ist wohl auch der Grund weshalb die Versicherung gerade in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren hat. Mittlerweile ist sie ein wichtiger Bestandteil der Hausratversicherung und der Wohngebäudeversicherung. Kunden können sich zusätzlich gegen die Schäden aus Feuer und Sengschäden absichern lassen. Doch auch hier gibt es unterschiedliche Klauseln.
Wer heute behaupten würde, dass die Brandversicherung nicht mehr den Stellenwert hat, den sie noch vor einigen Jahrzehnten hatte, würde sicherlich nicht übertreiben. Kein Wunder, denn die Lebensversicherung und die Kfz-Versicherung haben besonders an Beliebtheit gewonnen. Die Kfz-Versicherung ist auf Grund ihrer Versicherungspflicht besonders beliebt, die Lebensversicherung bietet eine neue Vielseitigkeit, von der viele Versicherungsnehmer profitieren. Hinzu kommen viele weitere Vorteile wie etwa durch eine große Flexibilität. Durch diese Flexibilität können Kunden die LV verkaufen und viele andere Highlights genießen. Während diese beiden Versicherungen weiter an Beliebtheit gewonnen haben, hat die Brandversicherung stark an Status verloren.
Die Brandversicherung war in erster Linie eine Erfindung des 16. Jahrhunderts. Zwar hatte es zuvor schon Brandgilden gegeben, doch diese waren nur mäßig erfolgreich. Kein Wunder, denn schließlich wollten sich die meisten Kunden einfach nur stark und umfangreich absichern. Dies war mit der Brandversicherung jedoch kaum möglich, denn schließlich war gerade bei größeren Bränden das Risiko sehr hoch, dass man nichts mehr von seinem Geld sehen würde. Dies ist wohl mit ein Grund, weshalb man sich im 16. Jahrhundert eine neue Form der Versicherung überlegen musste.
Zu dieser neuen Form der Versicherung gehörte die von Georg Obrecht entwickelte Form der Feuerversicherung. Demnach sollten sich mehrere Gemeinden und Städte zu einer Versicherung zusammenschließen. Sollte eines der Häuser abbrennen, waren die Bewohner dazu verpflichtet, zwei Taler zu entrichten. Letztendlich bediente diese Vorstellung nicht nur die Interessen des Versicherungsnehmers bzw. des Hausbesitzers sondern letztendlich auch die Vorstellungen des Staates, der keinen Steuerausfall riskieren wollte. Dies ist wohl mit ein Grund, weshalb sich die Feuerversicherung so schnell entwickelte.
Doch bevor Obrecht seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, kam ihm der Dreißigjährige Krieg in die Quere. In dieser Zeit hatten Herrscher keine Zeit um über die Belange ihres Volkes nachzudenken. Hier war es erstmal wichtig, dass Kriege ausgefochten wurden. Die Ironie der Geschichte ist wohl, dass bei diesem Krieg wohl mehr Häuser abgebrannt wurden als in allen Jahrhunderten zuvor. Gerade deshalb wird es wohl auch im Interesse der Monarchen gewesen sein, an einer Brandversicherung dranzubleiben. Dadurch konnten Steuerausfälle kompensiert werden und Versicherungsnehmer profitierten von einem Stück Sicherheit. Das Konzept der Feuerversicherung erhielt schließlich im Jahre 1676 mit der Hamburger Feuerkasse einen greifbaren Namen. Die Hamburger Feuerkasse bot dem Versicherungsnehmer viel Sicherheit und gleichzeitig auch eine solide Absicherung für alle Bewohner Hamburgs.
Insgesamt lässt sich also sagen, dass die Brandversicherung zwar heute keine dominante Rolle mehr spielt, dafür aber gerade in den Jahrhunderten vor 1900 besonders beliebt war. Aus diesem Grund sind auch nach wie vor viele Versicherungen als „Brandversicherungsanstalt“ oder „Feuersozietät“ gekennzeichnet.
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