Was ist schon so ein bisschen Trällern, fragt sich der Laie, wenn er einen Sänger sieht, der mit Leichtigkeit eine Konzerthalle mit seiner Stimme füllt. Obwohl, irgendwie muss da ja schon Energie hinter stecken. Ist Singen demnach das fröhlichste Fitnesstraining seit der Erfindung des Lachens? Verbrennt Singen tatsächlich Kalorien und kräftigt den Körper? Diesen Fragen sind Wissenschaftler nach gegangen und haben ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Erkenntnisse sind überwältigend. So ist Singen nicht nur für den Körper, aber auch für den Geist eine Befreiung und nicht nur Fitnesstraining sondern auch Meditation zu gleich. Das ergibt sich aus den Ansprüchen, die das Singen an einen Menschen stellt. Diese sind vielseitig und erfordern absolute Körperbeherrschung und hohe Konzentration. Und das im noch stärkerem Maße als zum Beispiel beim Schwimmtraining.
Ein Sänger betritt die Bühne. Um ihn herum ist es schwarz. Vom Publikum kann er nichts erkennen. Die Scheinwerfer blenden und rauben ihm die Sicht. Nur langsam gewöhnen sich seine Augen und der Blick fällt auf den Dirigenten. Schon beim Einsingen hat der Sänger sich voll und ganz auf seine Atmung konzentriert. Wie beim asiatischen Meditationen kontrolliert er genau jedes Aus- und Einatmen. Um das nötige Volumen in seinem Brustkorb und seinem Bauch auch für die tiefsten und höchsten Töne bereit zu stellen, ist eine Mitarbeit von allen Muskeln des Körpers gefragt. Um ein Opernhaus mit Stimme zu füllen, reicht kein Ausatmen aus dem Brustkorb mehr. Professionelle Sänger führen ihren Atem bis in die Lenden um den Klang der Stimme erfolgreich zu unterstützen. Dies erfordert den Einsatz aller Muskeln des Körpers bis in die letzte Zehnspitze. Mit dem Einsingen hat der Sänger also schon das Äquivalent einer mehrstündigen Sitzung Yoga absolviert. Die Konzentration auf den Körper, um den Atem so genau wie möglich zu kontrollieren erfordert die Aufrechterhaltung einer Grundspannung im Körper. Dazu müssen alle Muskeln angespannt sein. Die Energie, die hierbei verbracht wird entspricht ungefähr er vom Fahrrad fahren. Aber damit kann der Sänger noch lange keinen richtigen Ton heraus bringen. Erst der Fluss und die Steuerung des Flusses an Luft aus der Lunge an den Stimmlippen aus dem Mund heraus bringt eine klaren Ton heraus. Die Arbeit der Muskeln, die bei der Formung der Töne in der Luft bei ihrem Weg aus der Lunge hinaus ins Freie geleistet wird, ist Präzisionsarbeit. Nicht, weil viel Kraft im Spiel ist, sondern weil unendlich viele kleine Muskeln zusammen spielen müssen, um einen klaren Ton heraus zu bringen. Allein im Gesicht sind hunderte Muskeln beteiligt. Diese sind auch nötig, da über die Bewegungen des Munds der Klang eines Tones entscheidend beeinflusst werden kann.
Zu der rein körperlichen Anstrengung, die eine äußerste Fitness verlangt, kommt eine tiefe Konzentration. Es ist nicht unbedingt das Erinnern der Texte, was viel Energie benötigt. Es geht mehr um die Koordination der Einflüsse im und um den Körper herum. Die Augen müssen die Bewegungen des Dirigenten mit den Geräuschen des Orchesters über die Ohren auf nehmen, analysieren und vergleichen. Erst dann kann der Körper im Inneren auf die richtige Tonlage gestimmt werden. Singen ist also Hochleistungssport.
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