Dreidimeinsional wirkendes Skoliosekorsett Rigo System Chêneau (RSC)
Die Versorgung von Skoliosepatienten mit Korsetten liegt in der Verantwortung von Orthopäden und Orthopädietechnikern, die dafür spezialisiert sind. Ein gut angepasstes Korsett kann verhindern, dass sich der Rumpf weiter verformt. Wächst der Jugendliche noch, können deutliche kosmetische Verbesserungen erzielt werden.
Bei einer Skoliose kommt es zu einer dreidimensionalen Verformung der Wirbelsäule. Nur wenn dies auch bei der Herstellung und Anpassung eines Skoliosekorsetts berücksichtigt wird, lassen sich bestmögliche Ergebnisse erzielen. Lesen Sie im Weiteren, was bei einem Skoliosekorsett zu berücksichtigen ist.
Es wurden unterschiedliche Methoden zur Behandlung mit Rumpforthesen (Korsetten) entwickelt. Der Erfolg vieler dieser Konzepte ist nicht befriedigend. Behandlungsteams, die in der Korsettversorgung gute Korrektureffekte und dauerhafte Resultate erreichen, sind rar.
Besonders gute Erfolge erzielten bisher Behandlungsteams, die neben einem optimalen Korrektureffekt im Röntgenbild auch Wert auf eine entsprechende Schulung der Patienten legen, sodass die Patienten das Korsett rund um die Uhr tragen können.
Um Erfolg oder Misserfolg der Therapie einschätzen zu können, müssen jedoch noch weitere Aspekte berücksichtigt werden, die auf dem Röntgenschirm kaum zu erkennen sind. Zwar war laut Röntgenaufnahme in vielen Fällen die Krümmung nach Behandlungsabschluss deutlich korrigiert, doch trotzdem war beim Patienten oft noch ein Rippenbuckel zu erkennen.
Röntgen bildet Skoliose nicht genau genug ab
Die Therapie mit Skoliosekorsetten führte in einigen Fällen zur Ausbildung eines Flachrückens, der sowohl aus kosmetischer als auch aus medizinischer Sicht nicht anzustreben ist. Um dies zu vermeiden, darf man sich nicht allein auf eine Röntgenaufnahme verlassen, da durch diese Methode nur zweidimensionale Abbildungen der Wirbelsäule erzeugt werden können.
Bisher wurde leider dem Röntgenbild bei der Auswertung einer Therapie zu viel Wichtigkeit beigemessen. Dadurch wurde die Ausbildung eines Flachrückens bei konservativer (nichtoperativer) Behandlung regelrecht begünstigt.
Ein Flachrücken bildet sich jedoch nicht nur bei Anwendung des sogenannten Bostonkorsetts aus. Auch deutsche Behandlungskonzepte, die aus der Chêneau-Korsettversorgung abgeleitet worden sind, verursachen diese funktionelle Störung. Trotzdem erscheint in diesen Fällen die Deformierung der Wirbelsäule im zweidimensionalen Röntgenbild korrigiert.
Nun kann es aber nicht das Ziel einer Behandlung sein, mit einer Röntgenaufnahme einen scheinbaren Behandlungserfolg zu dokumentieren und als Nebeneffekt eine weitere Fehlstellung in Kauf zu nehmen. Das hat Dr. Manuel Rigo aus Barcelona zu weiteren Untersuchungen veranlasst. Er nahm das Chêneau-Korsett, das der Franzose Dr. Jacques Chêneau 1978 erfunden hat, und verbesserte es.
Heraus kam das Rigo System Chêneau (RSC), eine Weiterentwicklung der Original Chêneau-Korsettversorgung. Das Wesentliche des neuen Systems ist, dass fünfzehn verschiedene Krümmungsmuster berücksichtigt werden. RSC-Korsette ermöglichen somit eine bessere Korrektur der Verdrehung des Körpers um die Längsachse, was bei früheren Modellen nicht möglich war.
Dino Gallo ist Dipl.-Orthopädietechnikermeister mit 20-jähriger Berufserfahrung, besonders in der Kinderorthopädie. Er ist Geschäftsführer von Ortholutions, einem Unternehmen aus Oberbayern, das Skoliosekorsette nach dem Rigo System Chêneau baut.
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