Rijstafel, das indonesisch / holländische Festmahl

Die indonesische Rijstafel ist etwas, dass jeder Indonesienurlauber erlebt haben muss. Die Ursprünge dieses Festmahls finden sich in der kolonialen Vergangenheit Indonesiens. In den traditionell geführten indonesischen Haushalten war es nichts Besonderes, wenn Reis mit einer Vielfalt von Gerichten ange­boten wurde. Holländischen Plantagenbesit­zern gelang es jedoch, diese ohnehin schon abwechslungsreichen Menüs in ihrer Opulenz noch zu steigern. Das hinterließ auch bei den Plantagen- und Hausparties den ge­wünschten Eindruck, und selbst eine noch so aufwendige Zubereitung der Speisen stellte angesichts des jederzeit verfügbaren Personals kein Problem dar.

Eine Rijstafel kann man als eine Art Büffet bezeichnen. In den Kolonialvillen und -palästen wurde die Speisenpalette von zahlreichen Dienern serviert. Daraus entstand die Idee der Reistafel von heute. Elf junge Frauen, angeführt von einer etwas älteren Dame, die sich mit den Speisen und ihren Zubereitungen gut auskennt, tragen in feierlicher Prozession je ein Gericht herein. Die Meisterin teilt an je­den Gast der Tafelrunde eine Portion Reis aus. Ihre Gehilfinnen tun es ihr nach, und jede von ihnen legt etwas von dem Gericht vor, das sie präsentiert. Die Meisterin preist unterdessen die speziellen Vorzüge jeder einzelnen Speise. Wenn, die letzte Frau an die Reihe kommt, befinden sich an jedem Gedeck außer dem Reis bereits zehn ver­schiedene Gerichte.

Das Mahl beginnt mit einer Suppe, nach der ein Teller mit rohem Gemüse, begleitet von Dip-Saucen und Kräckern serviert wird. Im Anschluß folgt die Prozession mit Gerich­ten, zu denen Huhn, Fisch, Rindfleisch, Ge­müse, Ei und eine Auswahl diverser Würzsaucen gehören. Den Abschluß bildet ein Dessert, gefolgt von Kaffee oder Tee mit kleinen süßen Häppchen. Obwohl es keineswegs als unfein gilt, einen Nachschlag zu nehmen, ist kaum jemand dazu im Stande.