Der Absinth und der Thujongehalt

Als die EG im Jahre 1988 die Grenzen für den Thujongehalt bei verschiedenen Alkoholgehalten festlegte, jedoch nicht definierte, was Absinth eigentlich ist, dieser Name daher auch keine geschützte Marke ist, darf sich schlicht alles Absinth nennen, das Wermut enthält, auch wenn es sonst rein gar nichts mit Absinth zu tun hat.

Dadurch sind diverse Herstellungsverfahren üblich, die sich mehr oder weniger stark an den historischen Vorbildern orientieren, welche ebenfalls deutlich voneinander differierten. Jedoch sind nicht nur die Verfahren unterschiedlich, auch die Zusammensetzung des Absinth differiert beträchtlich – und damit auch seine geschmackliche Vielfalt und seine Güte.

 
Ursprünglich wurde Absinth gar als Heilmittel begriffen, da viele, zum Teil sehr teure Heilkräuter für seine Herstellung verwendet wurden, welche dem Absinth auch seine Farbe gaben. Dadurch erhielt der Absinth auch eine außergewöhnliche Vielfalt von Aromen, die von Absinthkennern ganz besonders geschätzt wird – und die das strenge Aroma von Wermut und Anis, welche die Grundstoffe sind, aus denen der Absinth destilliert wird, abschwächen und um unendlich viele Nuancen erweitern.

Doch bereits in der Hochzeit des Absinth, im 18. und 19. Jahrhundert waren in den verschiedenen Ländern, in denen der Absinth seine Verbreitung fand auch diverse andere Herstellungsverfahren üblich, die zum Teil günstiger waren, da zum Beispiel anstatt der Heilkräuter, deren Geschmack und Farbstoff in einem aufwändigen Verfahren extrahiert werden musste, von einigen nur Öle verwendet wurden – aber es gibt auch Absinthsorten, welche sich weitgehend auf die Grundaromen konzentrieren: Wermut und Anis. Auch heute noch existiert diese Vielfalt, die sich einem am ehesten in einem guten Absinthe Onlineshop eröffnet.