Tomaten - Die kerngesunden Alleskönner

Vor vielen hundert Jahren kultivierten die Azteken im alten Mexiko die Wildtomate.

Durch zufällige Samenkreuzung und ständige Selektion der besten und größten Früchte entstanden die heutigen Sorten. Christoph Columbus brachte die Tomate Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa. Man war überzeugt davon, dass die Tomate giftig war, oder andere Nebenwirkungen hatte, wie einen Liebeswahn, in den derjenige verfällt, der die Frucht isst, daher auch der Name „Liebesapfel“ Deshalb fand man die Tomate damals nur in Gärten reicher Leute. Um das Jahr 1900 wurde die Tomate in Deutschland als Lebensmittel anerkannt und ist seitdem nicht mehr aus Saucen, Salaten und Suppen wegzudenken. Früher galt sie als Zierpflanze mit einigen medizinischen Anwendungen, da sie das Immunsystem stärkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt. Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche im Jahr 22 Kilogramm von der roten Frucht, welche reich an Nährstoffen, wie Kalzium, Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink und Selen, ist. Im heutigen Gemüseanbau steht die Tomate ganz weit oben, da sie durch ihren Geschmack und ihre Vielfalt überzeugt. Bis heute gibt es ungefähr 4000 Tomatensorten, von denen manche, wie zweifarbige, braune oder orangene Sorten, bis vor 10 Jahren nicht erdenklich waren. Die Industrie jedoch setzt ihre Hoffnung in Tomaten mit roter, fester Schale und langer Haltbarkeit. Diese werden oft noch grün geerntet und in einem künstlichem Reifeprozess bearbeitet, wie z.b. mit dem Reifegas Ethen, damit die Früchte während des Transports reifen. Falls man vorhat, in die artenreiche Vielfalt der Tomatenpflanzen einzutauchen, sollte man sich vorher über mögliche Krankheiten und Anfälligkeiten der Tomate erkundigen (Braunfäule, Löffelblättrigkeit, Mangelerscheinungen). Wer Tomatensamen braucht, sollte darauf achten, dass sie samenecht sind. Das heisst, dass die Samen mit der Mutterpflanze identisch sein sollten. Also wieso nicht einfach einmal alte Tomatensorten ausprobieren und selbst anpflanzen, anstatt die Industrieware zu verspeisen? Damit unterstützt man die Artenvielfalt und schont seinen Geldbeutel.